Bei einer Existenzgründung müssen Sie viele Aspekte berücksichtigen. Es braucht weit mehr als eine gute und marktfähige Idee, um erfolgreich ein Unternehmen zu gründen und auf dem Markt bestehen zu können.
Zunächst einmal sollten Sie überlegen, ob Sie über die persönlichen Voraussetzungen verfügen, um unternehmerisch tätig zu werden. Für den Erfolg der Geschäftsidee brauchen Sie neben einem guten Fachwissen auch umfangreiche Branchenkenntnisse. Für den Erfolg des Unternehmens sind außerdem zumindest Grundkenntnisse im betriebswirtschaftlichen Bereich notwendig. Deren Umfang richtet sich natürlich nach der Art des Unternehmens:
Sind Sie von Beginn an zur doppelten Buchführung verpflichtet?
Planen Sie einen Produktionsbetrieb oder ein Dienstleistungsunternehmen?
Sind Sie zunächst allein tätig oder wollen Sie auch Arbeitnehmer beschäftigen?
Wenn Ihnen dieses Know-how fehlt, sollten Sie die Zeit vor der Gründung nutzen, um eventuelle Schwächen durch Fortbildungen auszugleichen. Dazu gibt es beispielsweise Kurse bei den Volkshochschulen, aber auch die Industrie- und Handelskammern können Hinweise auf Seminare geben.
Nehmen Sie frühzeitig alle Informations- und Beratungsmöglichkeiten in Anspruch. Ihnen steht sowohl staatliche Hilfe zur Verfügung, beispielsweise durch das Arbeitsamt, als auch private Unternehmensberatungen, für die es staatliche Zuschüsse gibt. Lassen Sie sich ausreichend Zeit für die Gründung, denn Existenzgründungen sind vor allem dann erfolgreich, wenn sie gut durchdacht und sorgfältig geplant sind.
Ihre Finanzplanung sollten Sie realistisch, besser noch pessimistisch gestalten. Probleme kommen mit dem Markteintritt von ganz allein - trotz sorgfältiger und umfassender Gründungsvorbereitungen. Gerne werden der Zeitaufwand und die Anlaufkosten unterschätzt, die für die Marktpositionierung notwendig sind, wobei hier auch die konjunkturelle Situation eine Rolle spielt.
Die Finanzplanung darf sich außerdem nicht auf das Unternehmen beschränken. Sie müssen Ihre persönlichen Lebenshaltungskosten ebenfalls einkalkulieren und bei der Höhe notwendiger Privatentnahmen auch auf die Kosten für Krankenversicherung und Altersvorsorge Rücksicht nehmen.
Und schließlich: Machen Sie auch einen Notfallplan! Überlegen Sie nicht nur, wie gut es laufen könnte, sondern bedenken Sie auch ein Worst-Case-Szenario. Sie sollten sich auf jeden Fall mit sämtlichen Risikopotenzialen Ihres Vorhabens auseinander setzen und einen Notfallplan für den schlimmsten Fall parat haben. Planen Sie dazu von Anfang an Handlungsspielräume ein, wenn Sie den anvisierten Umsatz nicht erreichen oder Kunden nur schleppend zahlen. Falls das nicht möglich ist, müssen Sie sich Fragen, ob Sie dieses Risiko eingehen wollen.
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